Ich bin gestaltorientierte und systemische Organisationsberaterin mit dem Schwerpunkt Diversity und internationales Bildungsmanagement. Als Tochter einer westfälischen Mutter und eines Vaters aus dem Punjab wuchs ich an der Rheingau-Riesling-Route auf.
In meiner Promotion über neue religiöse Bewegungen in der Weimarer Republik ging ich der Frage nach, wie religiöser Pluralismus in der Moderne ohne Totalitarismus funktionieren kann.
Seit 2009 bin ich bei der KWB e. V. tätig, leite das „Expertinnen-Netz. Mentoring für Frauen“ und unterstütze Unternehmen, öffentliche Institutionen sowie Schulen in diversitätsbewussten und diskriminierungskritischen Öffnungsprozessen.
Mit dem Anti-Bias-Ansatz habe ich gelernt, mich selbst besser zu verstehen, Schieflagen zu erkennen sowie Ungerechtigkeiten in meinem persönlichen und beruflichen Umfeld herauszufordern.
Mich begeistert der Anti-Bias-Ansatz, weil er mir dabei hilft zu verstehen, wie Diskriminierung in der Gesellschaft und ihren Institutionen, aber auch in meinem privaten Umfeld funktioniert.
Ich selbst bin als queer lebende Person und als Frau einerseits von Diskriminierung betroffen. Gleichzeitig gehöre ich als Person, die weiß und akademisch ausgebildet ist, zu einer privilegierten Gruppe. In beiden Positionen Verantwortung zu übernehmen und meinen Teil dazu zu tun, dass Diskriminierung abgebaut wird, ist mir wichtig. Manchmal ist das schwierig, nervig und anstrengend, aber es fühlt sich auch gut an und beflügelt.
Seit 8 Jahren bin ich als Anti-Bias-Trainerin tätig, viel in sozialen Institutionen und Schulen. Meine Ausbildung als Supervisorin und Psychotherapeutin hilft mir, Gruppenprozesse sicher zu moderieren und individuelle Prozesse gut zu begleiten. Ich gehe an die Dinge gerne mit einer Mischung aus einem analytischen Blick und warmen Humor heran. Im Hauptamt bin ich Geschäftsführerin von filia.die frauenstiftung.
Seit 2011 unterstütze ich als Business Coach, Supervisorin und Prozessentwicklerin Frauen in Führungspositionen bei der Persönlichkeitsentwicklung und Firmen bei der Umsetzung der Gleichstellung von Frauen.
Den Anti-Bias-Ansatz habe ich durch meine Kolleg*innen der KWB kennengelernt. Als systemisch ausgebildete Therapeutin entspricht der Ansatz in vielem meiner Grundhaltung. Ich war sofort angetan von der intensiven, biografischen Herangehensweise, die erst einmal bei sich selbst anfängt und helfen kann, eigene Vorannahmen, Vorurteile und Diskriminierungsansätze aufzuklären.
In meiner Arbeit bewege ich gerne vielschichtige und komplexe Themen, in denen mit Haltungen und Perspektivwechsel konstruktive Lösungen generiert werden. Als geübte Systemikerin habe ich dabei die wechselseitigen Dynamiken von und zwischen Menschen und ihren Umgebungen im Blick.
Nach meinem Germanistik-Studium und anschließender Promotion im Fach Neuere Deutsche Literaturwissenschaft kam ich immer mehr mit Projektmanagement in Berührung und konnte in den letzten 15 Jahren mehrere Projekte in verschiedenen Teams in Russland, Deutschland und der Ukraine umsetzen.
Ein wichtiger Schwerpunkt meiner Arbeit der letzten Jahre ist – auch dank einem Zweitstudium im Bereich Bildungsmanagement - das Thema Bildungsbeteiligung und Diskriminierungen im System Schule.
Der Anti-Bias-Ansatz ist für mich eine geeignete Sprache, um Menschen und sich selbst mit dem Themenkomplex Diskriminierungen - Machtstrukturen - gesellschaftliche Teilhabe zu konfrontieren und persönliche wie institutionelle Routinen zu hinterfragen. Mit meinen Seminaren und Publikationen trage ich zu theoretischer und praktischer Auseinandersetzung mit diesen Themen bei.